Finanzierung von Forschung an ME/SEID

  • Finanzierung von Forschung an ME/SEID
  • Wirtschaftliche Folgekosten von ME
  • Finanzierung von Forschung an ME/SEID

    Heutzutage wird ME/CFS als eine der Erkrankungen angesehen, an der dringend geforscht werden muss. Ihre Häufigkeit, die schweren Symptome, das Leid, der jährliche wirtschaftliche Schaden und die Versäumnis über Jahre nicht daran geforscht zu haben, sind Gründe, dass ME/CFS eine Priorität in der biomedizinischen Forschung zugeschrieben wird. Keine der von Ärzten bis heute probierten Behandlungen, konnte einen befriedigenden Erfolg vorweisen. Egal ob durch den Umgang mit der Erkrankung, durch Medikamente oder durch sonstige therapeutische Maßnahmen, sind die Behandlungserfolge gering. Obwohl diese Erkrankung jeden treffen kann, wird viel zu wenig getan. Häufig werden den Forschern die Gelder für biomedizinische Studien verweigert.[1]

    Mehrere US-amerikanische Gesundheitsbehörden, darunter das National Institute of Health und das Center for Disease Control and Prevention, haben eine Studie zur Analyse von ME/CFS in Auftrag gegeben. Diese vom Institute of Medicine (National Academey of Medicine) durchgeführte Analyse zu ME/CFS (Beyond Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom, Ridifining an Illness) im Jahr 2015 kam zu folgendem Schluss:

    „Es wird für dringend notwendig gehalten, mehr zu forschen um herauszufinden, was ME/CFS verursacht, um den dahinterstehenden Mechanismus der Entstehung und Aufrechterhaltung der Erkrankung zu verstehen und um einen effektiven Diagnosetest, als auch eine Behandlung zu entwickeln.“[2]

    Film:

    Wirtschaftliche Folgekosten von ME

    Es gibt eine Reihe an Studien, die den wirtschaftlichen Schaden der durch ME/CFS entsteht, ermitteln sollten. Die meisten davon wurden in den USA durchgeführt. Sie kommen zu leicht unterschiedlichen Ergebnissen. Nur eine Tatsache ist immer die gleiche, der wirtschaftliche Produktionsausfall eines Landes durch diese Erkrankung ist groß. Alleine der Fakt, dass 75% der ME/CFS Erkrankten ihre Arbeit verlieren[3] zeigt, dass es große finanzielle Einschnitte bei den Betroffenen und damit auch in der Wirtschaft und beim Staat gibt.

    Eine der aussagekräftigen Studien kommt auf folgendes Ergebnis: „Der durchschnittlich (von ME/CFS) betroffenen Familie fehlen 20 000 US Dollar jährlich an Einkommen und Arbeitslohn und der jährliche Verlust durch Produktivitätsausfall beträgt in den Vereinigten Staaten mindestens 9 Milliarden US Dollar“[4][5][6][7]

    Für die EU und deren Mitgliedsstaaten gibt es nur wenige verlässliche Daten. Von den USA lassen sich die Zahlen auf die EU umrechnen. Damit sind diese Angaben allerdings nicht sehr genau und sollten nur als ungefähre Richtwerte betrachtet werden. Die Studie wurde im Jahr 2004 veröffentlicht. Damals betrug der Wechselkurs 1,2. Der durchschnittlich von ME/CFS betroffenen Familie fehlen 20 000 US Dollar, das sind 16 666 Euro, jährlich an Einkommen und Arbeitslohn. Der durch ME/CFS verursachte jährliche wirtschaftliche Produktionsverlust in der EU beträgt mindestens 11,6 Milliarden Euro.

    Bei einer Kongressveranstaltung des Verein ME/CFS im Jahr 2012 wurde der jährliche Verlust durch Produktivitätsausfall in der Schweiz auf mindestens zwischen 192 000 000 und 555 000 000 Schweizer Franken geschätzt.[8][9]



    Quellenangaben

    1. „Die (deutsche) Bundesregierung fördert keine spezifischen Forschungsprogramme zu CFS oder ME“ - Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Martina Bunge, Matthias B. Birkwald, Jutta Krellmann, weiterer Abgeordneter und der Fraktion Die Linke. Drucksache 17/12313 Situation der Patientinnen und Patienten mit Chronischem Erschöpfungssyndrom Seite 3, letzter Absatz
    2. 2015, Beyond Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom, Ridifining an Illness Backgournd about ME/CFS, Seite 2, Zeile 18
    3. Action for ME, Members Survey, 2006, "M.E. – More Than You Know", Umfrageteilnahme 2200 Mitglieder der englischen NGO
    4. Reynolds KJ, Vernon SD, Bouchery E, Reeves WC. The economic impact of chronic fatigue syndrome. Cost Effectiveness Resource Allocation. 2004;2:4. doi: 10.1186/1478-7547-2-4.
    5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/15210053
    6. https://resource-allocation.biomedcentral.com/articles/10.1186/1478-7547-2-4
    7. 2015, Beyond Myalgic Encephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrom, Ridifining an Illness Backgournd about ME/CFS, Seite 2, Zeile 12
    8. http://www.verein-me-cfs.ch/verein/vortragsveranstaltung-2012
    9. „Die entsprechende Anpassung für die Schweiz wurde zwar offiziell nicht durchgeführt, man könnte aber mehrere Hundert Millionen Franken Verlust pro Jahr postulieren.“

    Abonnieren Sie unseren Newsletter

    Bleiben Sie auf dem Laufenden mit Neuigkeiten über ME und erhalten Sie das gratis Diagnosedokument