Forschung und interessante Studien über ME

Forschung und interessante Studien über ME

Es gibt 1000de von Studien über ME/CFS.[1] Hier folgt ein Auszug ein paar interessanter Studienergebnisse:

Gehirn

Mehrere Studien, bei denen das Gehirn mit einem bildgebenden Verfahren (MRT/SPECT) untersucht wurde, zeigen Anomalien. Bei Studien der Gehirnflüssigkeit, die mittels einer Rückenmarktpunktion entnommen und einer Massenspektroskopie untersucht wurde, findet man bei einem Teil der Betroffenen Proteine, die bei gesunden Kontrollgruppen nicht vorhanden sind (siehe Bild). Diese Proteine lassen auf einen Entzündungsprozess im Gehirn schließen. Die Werte der Milchsäure in der Gehirn- und Rückenmarktflüssigkeit sind ebenfalls erhöht. Mittels der spektralen Kohärenzanalyse, einer Untersuchung der Gehirnwellen, konnte Anthony L. Komaroff at al. zu 90% -tiger Genauigkeit ME Erkrankte von gesunden Probanden unterscheiden.[2]

PENE

Die sogenannte Post-Exertional Neuroimmune Exhaustion – PENE, auf deutsch Neuroimmunologische Entkräftung nach Belastung, das markanteste Hauptsymptome von ME, versuchte Alan Light und sein Team von der Universität in Utah zu erforschen. Sie kamen auf die Idee die Moleküle zu messen, die an der Empfindung von Schmerz und Erschöpfung beteiligt sind. Die Molekülwerte von ME Erkrankten sind 24 und 48 Stunden nach der körperlichen Belastung markant erhöht, im Vergleich zu der gesunden Kontrollgruppe (siehe Bild).[3]

Weiße Blutzellen erhöht

Bei ME Erkrankten gibt es eine erhöhte Anzahl einer bestimmten Art weißer Blutzellen, die normalerweise Viren angreifen. Diese Zellen sind messbar über Moleküle, die sich auf der Oberfläche dieser Zellen befinden. Ihre Anzahl ist bei Patienten mit ME viel höher, während eine andere Sorte weißer Blutzellen, die Natürlichen Killerzellen nicht normal funktionieren. Gleichzeitig ist bei Menschen mit dieser Erkrankung das 2,5-A-System angeschaltet, das System der weißen Blutzellen, welches bei einem Virusangriff reagiert.[4]

Zytokine

Dringt ein Virus in den Körper ein, wird das Immunsystem aktiviert. Nicht der Virus sorgt dafür, dass man sich krank fühlt, sondern pro-inflammatorischen Zytokine, die ausgeschüttet werden. Diese Zytokine sind bei ME Erkrankten erhöht.[5]

Energiestoffwechsel

Es gibt inzwischen mehr als genug Beweise in vielen Studien aus der ganzen Welt dafür, dass der Energiestoffwechsel in den Zellen, d.h. die Moleküle, die den Zellen die nötige Energie verschaffen, bei dieser Krankheit beeinträchtigt sind. Die genauen Faktoren, die den Energiestoffwechsel in den Zellen negativ beeinflussen, sind noch nicht genug erforscht, allerdings ist eine sehr wohl bekannte Ursache eine virale Infektion.[6]

Bei ME, wie auch bei anderen Erkrankungen, kommt es zum Anstieg des Stickoxids, des Superoxids und des sich daraus bildenden Peroxinitrits. Diese Substanzen hat der Biochemiker Martin Pall untersucht und aufgezeigt, wie sie zahlreiche Regulationsmechanismen im Körper durcheinander bringen, was man den NO/ONOO-Zyklus nennt (siehe Bild). Durch den Anstieg von Stickoxid, Superoxid und Peroxinitrit kann die Funktion der Mitochondrien (die „Zellmotoren“) und damit die ATP- Produktion beeinträchtigt werden. Die Aktivität der NMDA-Rezeptoren wird gleichzeitig gesteigert. Es wurde durch Studien belegt, dass es nach körperlicher Belastung bei ME Erkrankten zu einer Erhöhung des Stickoxides kommt, was wohl auf das verminderte Cortisol, ein Stresshormon, zurückzuführen ist. Hierdurch wird der NO/ONOO Zyklus aktiviert.[7]

Gene

Studien belegen eine genetische Komponente bei ME. Gene, die verbunden sind mit der Aktivierung des Immunsystems, dem Energiestoffwechsel, den Neurohormonen, die an der Stressreaktion beteiligt sind, sind bei ME Patienten häufig aktiviert.[8]

Weitere Informationen können diesen Broschüren entnommen werden:

Anthony L. Komaroff „Die neueste CFS-Forschung“, Ein Vortrag vom April 2010 bei der Massachusetts CFIDS/ME & FM Association, Forschung Antony Komaroff

Martin L. Pall, Professor für Biochemie, „Das Chronic Fatigue Syndrom als NO/ONOO- Zyklus-Erkrankung“

„Oxidativer Stress: wenn das Haus niederbrennt“ von Cort Johnson

Weitere betroffene Systeme und biologische Abnormalitäten bei ME

Die Diagnose ME wird in der Hausarztpraxis anhand einer Ausschlussdiagnose und den markanten Symptomen gestellt. Allerdings gibt es objektive Marker, mit denen das Syndrom auf biologischer Ebene nachgewiesen werden kann und somit bestätigt, dass die subjektiven Symptome der Erkrankten vorhanden sind. Die meisten dieser Messungen und Untersuchungen konnten bis jetzt nur in Forschungslaboren durchgeführt werden. Hier folgt eine Liste von Studien, sortiert nach Themengebiet. Die Quellen sind entsprechend der Nummern unten angeführt.



Quellenangaben

  1. „Die neuste CFS Forschung“ von Anthony L. Komaroff: Ein Vortrag vom April 2010 bei der Massachusetts CFIDS/ME & FM Association; Seite 21 rechts, Absatz 3
  2. „Die neuste CFS Forschung“ von Anthony L. Komaroff: Ein Vortrag vom April 2010 bei der Massachusetts CFIDS/ME & FM Association Seite 7 links, Absatz 2, ab Zeile 4, Kaptiel: The brain in CFS
  3. „Die neuste CFS Forschung“ von Anthony L. Komaroff: Ein Vortrag vom April 2010 bei der Massachusetts CFIDS/ME & FM Association Seite 9 rechts, Absatz 3, ab Zeile 1, Kaptiel: Folie Nr. 14
  4. -„Die neuste CFS Forschung“ von Anthony L. Komaroff: Ein Vortrag vom April 2010 bei der Massachusetts CFIDS/ME & FM Association Seite 10 rechts, Absatz 2, Kaptiel: The Immune System in CFS
  5. -„Die neuste CFS Forschung“ von Anthony L. Komaroff: Ein Vortrag vom April 2010 bei der Massachusetts CFIDS/ME & FM Association Seite 11 links, Absatz 2, Kaptiel: The Immune System in CFS
  6. „Die neuste CFS Forschung“ von Anthony L. Komaroff: Ein Vortrag vom April 2010 bei der Massachusetts CFIDS/ME & FM Association Seite 11 rechts, Absatz 2, Kaptiel: Energy Metabolism in CFS, Folie Nr. 18
  7. Martin L. Pall, Professor für Biochemie, Washington State Univerisy USA
  8. „Die neuste CFS Forschung“ von Anthony L. Komaroff: Ein Vortrag vom April 2010 bei der Massachusetts CFIDS/ME & FM Association Seite 12 rechts, Absatz 1, Kaptiel: Genetic Component to CFS, Folie Nr. 20/21
  9. Topfoto: IMG_4225, Fotograf: Masa Israel Journey, Linzenz:all creative commons, December 12, 2011, no changes where made.

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