Ernährung mit ME

Ernährung mit ME

Mit einer guten Ernährung können gesunde Menschen präventiv die Entstehung manch einer Krankheit vermeiden.[1] Für chronisch Kranke ist die Ernährung ein entscheidender Faktor für eine bessere Lebensqualität. Damit kann ME/CFS zwar nicht geheilt, aber der Gesundheitszustand verbessert werden. Es ist bekannt, dass mit einer guten Ernährung das Immunsystem gestärkt werden kann und die Lebenserwartung erhöht wird. Neben Pacing, Coping und einer medikamentösen Symptombehandlung, ist eine gute Ernährung ein weiterer Ansatz einer Behandlungsmöglichkeit. Viele Erkrankte berichten von einer Verbesserung nach 6 bis 18 Monaten, während bei einem Teil der Erkrankten es zu keiner Verbesserung der Lebensqualität kommt.[2] Es kann durchaus hilfreich sein einen Ernährungsberater aufzusuchen. An einer Ernährungsumstellung sollten am besten alle im Haushalt beteiligten Personen teilnehmen, da damit die Umstellung der erkrankten Person leichter gemacht wird.

Vitamine / Antioxidantien

Ernährungsberater empfehlen, dass jeder Mensch 5 verschiedene Früchte und Gemüse in der Größe der eigenen Faust täglich zu sich nehmen sollten.[3] Es ist nicht nötig mehr als diese 5 Früchte zu konsumieren, da in diesen Fruchtzucker enthalten ist. Die Menge von 5 Früchten deckt den Zuckerbedarf vollkommen und industriell hergestellter Zucker sollte nicht zusätzlich eingenommen werden.[4] Bei Gemüse hingegen, kann so viel gegessen werden, wie Appetit vorhanden ist. Für eine erwachsene Person empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mindestens 400 Gramm Früchte und Gemüse täglich zu konsumieren.[5] Sie können über den Tag verteilt eingenommen werden, bei jeder Mahlzeit. Die Einnahme von genügend Vitaminen und Antioxidantien, die in Früchten und Gemüse enthalten sind, stärken das Immunsystem. Auf Fruchtsäfte kann hingegen verzichtet werden. Der industriell hergestellte Fruchtsaft hat meistens den Großteil seiner Vitamine schon verloren. Die Früchte sollten immer direkt konsumiert werden, ohne sie weiter zu verarbeiten. Es gilt: pflücken, schälen, essen.

Zusätzlich kann in Erwägung gezogen werden, über einen Zeitraum natürliche Antioxidantien und Vitamine in Form von Ergänzungsmitteln einzunehmen. Hierbei ist es wichtig, dass es keine chemisch hergestellten Antioxidantien sind. Aus Früchten werden auf vorsichtige Weise die Antioxidantien und Vitamine entzogen und in Form von Kapseln oder Pulver verkauft.

Abwechslungsreiche Ernährung

Es gibt sehr viele unterschiedliche Lebensmittel, weswegen hier nicht alles im Detail beschrieben werden kann. Wichtig ist, jeden Tag etwas anderes zu essen. Zu den Kohlehydraten wie z.B. Kartoffeln, Reis oder Pasta (Weizen/Mais...) sollte immer als Beilage frisches Gemüse und Salat konsumiert werden. Ab und zu ist es empfehlenswert frischen Fisch oder frisches Fleisch zu essen.

Es gilt alles so frisch und unbearbeitet wie möglich, zu konsumieren. Gemüse und Früchte sollten zur Saisonzeit gekauft werden. Damit ist ihre Qualität am höchsten.[6] Fleisch sollte lokal und unbearbeitet gekauft werden. Ein Stück Fleisch, wie ein gutes fettarmes Steak ist gesund. Eine Wurst hingegen hat viele andere Zutaten und einen hohen Fettanteil. Deswegen sollte auf industriell bearbeitete Fleischprodukte, wie Würste eher verzichtet werden. Auch Käse hat einen hohen Fett Anteil und sollte entsprechend wenig konsumiert werden.

Das sollte lieber nicht gegessen werden

Auf Zucker sollte generell verzichtet werden. Der Fruchtzucker, der durch das Essen von Früchten und den anderen oben genannten Nahrungsmitteln eingenommen wird, reicht vollkommen aus. Zusätzlicher Zucker ist nicht nötig und hoher Konsum schädlich. Gerade zuckerhaltige Getränke oder industrielle Fruchtsäfte sind ungesund und sollten gemieden werden.[7] Wasser oder Tee sind viel bekömmlicher. In den industriellen Frühstücksflocken ist leider auch sehr viel Zucker enthalten. Es sollten statt dessen lieber Müsli, normale Haferflocken, Cornflakes, Nüsse usw. gekauft werden, die kaum Zucker enthalten. In der Bevölkerung ist allgemein bekannt, dass Süßigkeiten, Kuchen usw. ungesund sind und darauf verzichtet werden sollte. Marmelade besteht bis zur Hälfte aus Zucker und ist deswegen nicht empfehlenswert. Früher wurden Früchte auf diese Weise konserviert. Heutzutage hat jeder auch im Winter Zugang zu frischen Früchten.

Es gibt verschiedene Fette. Generell gilt nicht zu fetthaltig zu essen. Manche Würste und Käse bestehen fast zur Hälfte aus Fett. Sie sollten nur wenig oder nicht konsumiert werden.[8]

Zusätze

Für industriell gefertigtes Essen werden viele chemische Zusatzstoffe benötigt. Werden sie in Dosen oder Plastikbehältern gelagert, können weitere Chemikalien in das Essen übergehen. Gleichzeitig gehen durch den Bearbeitungsprozess die Vitamine und Antioxidantien großteils verloren. Deswegen ist es ratsam auf industriell hergestellte und vorgekochte Essen, Dosenessen und ähnliche Produkte zu verzichten. Frisches Gemüse vom lokalen Markt hat einen höheren Vitaminanteil und viel weniger Chemikalien. Wer finanziell keine Sorgen hat, kann sich biologische Produkte kaufen. Die Ernährung einer Person könnte wie in diesem Beispiel aussehen:

Lebensmittelintoleranz

Bei chronisch Kranken wird immer wieder beobachtet, dass es zu Allergien und Lebensmittelintoleranzen kommen kann.[9][10]

Deswegen kann es ratsam sein, einen Allergie und Lebensmittelintoleranz Test durchzuführen. Ein Ernährungsberater kann nicht nur den Test machen, er kann danach auch eine entsprechende Ernährung empfehlen. Im Falle einer Intoleranz gibt es eine ganze Reihe an Symptomen, die nach dem Konsum eines Lebensmittels auftreten. Unter anderem kann es zu Blasen im Mund oder Gesicht, zu Bauchschmerzen, zu Blähungen, zu Erschöpfung oder zu einem Hautausschlag kommen. Treten solche Symptome auf, sollte auf das entsprechende Lebensmittel verzichtet und ein Ernährungsberater oder Arzt aufgesucht werden.

Es gibt einige gute Bücher von Ernährungsberatern, die dieses Thema gut erklären.

Meditation

ME/CFS löst im Körper einige biologische Prozesse aus. Einer davon ist, die Unfähigkeit Gefühle schnell abbauen zu können. Somit fühlen sich ME/CFS Erkrankte schneller gestresst, geärgert, traurig oder die Freude ist stärker. Diese Gefühle bauen sich langsamer ab und können bis zu drei Tage anhalten. Die Meditation hilft Erkrankten, die darunter leiden.[11] Auch wenn die Meditation häufig im Sitzen durchgeführt wird, machen sie die meisten ME/CFS Erkrankten im liegen. Hierbei wird eine bequeme Position gesucht, meistens auf dem Rücken und eingehalten ohne sich zu bewegen.

Es wird versucht die Gedanken zu vergessen und sich auf eine Sache zu konzentrieren. Viele konzentrieren sich auf ihren Atem. Immer wenn des Gehirn anfängt etwas anderes zu denken, wird die Konzentration auf den Atem zurückgebracht. Es gibt eine ganze Reihe an Übungen, bei denen die Konzentration auf etwas gelenkt wird. Z.B. können die Nasenlöcher abwechselnd zugehalten, es kann gezählt, es kann auf Körperteile fokussiert werden usw.

Es dauert eine Weile bis die Meditation erlernt wird, danach kann sie überall und ständig ausgeführt werden, Zuhause, in öffentlichen Verkehrsmitteln, beim Gehen oder beim Warten in Ämtern. Gute Bücher und das Internet helfen beim erlernen der Meditation.



Quellenangaben

  1. WHO Healthy diet, 2015
  2. Survey, 2014 „M.E. Time to deliver“ Seite 19, Zeile 7, 8
  3. WHO Healthy diet, 2015, Kapitel: Fruits and Vegetables, Zeile 1
  4. WHO Healthy diet, 2015, Kapitel: Sugars
  5. WHO Healthy diet, 2015, Kapitel: For adults, Zeile 2
  6. WHO Healthy diet, 2015, Kapitel: Fruits and Vegetables, Zeile 7
  7. WHO Healthy diet, 2015, Kapitel: Sugars, Zeile 8
  8. WHO Healthy diet, 2015, Kapitel: Fats, Zeile 7
  9. Myalgische Enzephalomyelitis/ Chronic Fatigue Syndrom, Kanadisches Konsensdokument Bruce M. Carruthers, MD, CM, FRCP(C), Marjorie I. van de Sande, B Ed, Grad Dip Ed, Seite 9, Punkt 4, Anamnese der Allergien
  10. International Consensus Primer for Medical Practitioners, 2012 Internationalen IACFS/ME Organisation, Seite 23, Kapitel: Allergien
  11. Action for ME, Members Survey, 2014 „M.E. Time to deliver“ Seite 19, Zeile 1, 2

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